Phänomen Schamanismus

Schamanentum ist eine uralte Praxis, die in vielen verschiedenen indigenen Kulturen auf der ganzen Welt zu finden ist. Die Schamanen spielen eine wichtige Rolle als Vermittler zwischen den verschiedenen Welten und werden als „Wissende“ verehrt, die die Geheimnisse des Universums kennen. Das Wort „Schamane“, „Šaman“ , stammt aus der Sprache der Evenken (Thungusen), einem indigenen Volk in Sibirien, und bedeutet so viel wie „jemand, der erregt, bewegt, erhoben ist“ oder „wissen, kennen, durchschauen, begreifen“. Die schamanistische Weltanschauung geht davon aus, dass alles um uns herum beseelt ist und dass es eine Verbindung zwischen den Geistern und unserem materiellen Dasein gibt.
Schamanen nutzen Techniken wie Trommeln, Singen und Tanzen, um in Trance zu gehen und mit den Geistern in Kontakt zu treten. Diese ekstatischen Zustände ermöglichen es dem Schamanen, Krankheiten zu heilen, das Gleichgewicht zwischen den Welten wiederherzustellen und um Glück, Sicherheit und Erfolg zu bitten. Es gibt jedoch keine einheitliche Definition von Schamanismus, da die Praktiken und Überzeugungen von Kultur zu Kultur und von Schamane zu Schamane unterschiedlich sind. Schamanismus ist keine Religion im herkömmlichen Sinne, sondern eher eine praktische Erfahrung, die auf der Annahme beruht, dass Naturgeister existieren und dass schamanische Praktiken positive Auswirkungen auf die jeweilige Situation haben und dem Wohle der Gemeinschaft dienen.
Die Bezeichnung „Schamane“ wurde von russischen Forschern übernommen und in die westliche Wissenschaft eingeführt, um diese spezifische Form der spirituellen Praktiken zu beschreiben. Heute wird der Begriff „Schamane“ in vielen Kulturen und Sprachen verwendet, um spirituelle Experten zu beschreiben, die eine ähnliche Rolle wie die Schamanen in Sibirien einnehmen. Allerdings gibt es Unterschiede in den Praktiken und Überzeugungen dieser spirituellen Experten, je nach kulturellem Hintergrund und geografischer Region.
Insgesamt ist Schamanismus eine tief verwurzelte Praxis, die eine bedeutende Rolle in vielen indigenen Kulturen auf der ganzen Welt spielt. Es ist ein integraler Bestandteil des kulturellen Erbes und ein wichtiger Aspekt der Spiritualität und des Überlebens der Gemeinschaften. Der Schamane spielt dabei eine wichtige Rolle als Heiler, Ratgeber und spiritueller Führer. Schamanismus ist eine Praxis, die uns dazu einlädt, eine tiefere Verbindung mit der Natur und der spirituellen Welt zu suchen und unser Verständnis für die Zusammenhänge des Universums zu vertiefen.
Wie wird man ein Schamane?
Der rumänische Religionshistoriker Mircea Eliade ist einer der bekanntesten Experten auf dem Gebiet des Schamanismus. Sein Werk „Schamanismus und archaische Ekstasetechnik“ beschreibt, wie jemand Schamane werden kann. Laut Eliade ist der Weg zum Schamanismus oft durch eine Initiation gekennzeichnet, die von älteren Schamanen durchgeführt wird. Diese Initiation kann durch verschiedene Techniken wie Fasten, Isolation und Rituale erreicht werden. Während des Initiationsprozesses geht der Schüler durch eine Art „Tod“ und „Wiedergeburt“, um eine neue Beziehung zur Welt und zu den Geistern herzustellen.
Eliade betont auch, dass eine wichtige Voraussetzung für die Ausübung des Schamanismus die persönliche Erfahrung von Krankheit und Leiden ist. Der Schamane muss in der Lage sein, die Erfahrung von Krankheit und Tod zu durchdringen, um eine Heilung für sich selbst und andere zu finden.
Eine weitere wichtige Eigenschaft des Schamanen ist seine Fähigkeit, in Trance zu gehen und Kontakt mit den Geistern aufzunehmen. Diese Fähigkeit kann durch die Verwendung von Techniken wie Trommeln, Singen, Tanzen und Pflanzenmedizin erworben werden. Eliade betont, dass die Ausübung des Schamanismus nicht einfach eine Fähigkeit oder ein Beruf ist, sondern eine Lebensweise, die einen tiefen Respekt für die Natur und die Geister erfordert. Der Schamane muss sich in jeder Situation bewusst sein, dass er ein Vermittler zwischen den Welten ist und dass seine Handlungen und Entscheidungen Konsequenzen für die Gemeinschaft haben können. Insgesamt betont Eliade, dass es keine einfache Anleitung oder einen schnellen Weg gibt, um Schamane zu werden. Es erfordert harte Arbeit, Selbsterkenntnis und eine enge Verbindung zur Natur und zu den Geistern. Der Weg zum Schamanismus ist ein spiritueller Prozess, der Zeit, Geduld und Ausdauer erfordert.
Schamanische Rituale
Laut Eliade hat ein schamanisches Ritual oft zum Ziel, den Schamanen in einen Zustand der Ekstase zu versetzen, damit er in Kontakt mit den Geistern und der spirituellen Welt treten kann. Dieser Zustand der Ekstase wird in der Regel durch Techniken wie Trommeln, Singen, Tanzen, Fasten und Isolation erreicht. Das Ritual beginnt oft mit einer Reinigung des Körpers und des Geistes des Schamanen und der Teilnehmer. Danach wird ein heiliger Raum geschaffen, in dem das Ritual stattfindet. Der Schamane nutzt dann seine Fähigkeiten und Techniken, um in einen tranceartigen Zustand zu gelangen und sich mit den Geistern zu verbinden. Während des Rituals kann der Schamane von seinen spirituellen Helfern, wie z.B. Tieren oder Ahnen, besucht werden, die ihm wichtige Botschaften und Einsichten vermitteln. Auch Krankheitsgeister können auf diese Weise kontaktiert werden. Der Schamane nutzt die schamanische Reise auch, um in eine der drei Welten des kosmologischen Weltbilds einzutauchen, um Krankheiten zu heilen oder das Gleichgewicht zwischen den Welten wiederherzustellen. Die drei Welten umfassen die obere Welt, die untere Welt und die mittlere Welt, die sich zwischen den beiden anderen befindet. Während der schamanischen Reise kann der Schamane Krankheitsgeister durch sich hindurchlassen und so den Patienten heilen. Der Schamane glaubt, dass Krankheiten durch den Verlust oder die Verschiebung der Seele oder des Geistes verursacht werden können. Die schamanische Reise dient dazu, die verlorene Seele oder den verlorenen Geist zurückzuführen und so die Krankheit zu heilen.
Dies kann durch Singen, Tanzen und Trommeln unterstützt werden, um den Zustand der Trance zu vertiefen und den Kontakt mit den spirituellen Helfern zu erleichtern. In diesen Ritualen werden die spirituellen Kräfte und Energien genutzt, um die Wirklichkeit zu beeinflussen und positive Veränderungen herbeizuführen. Die Gründe für ein schamanisches Ritual können vielfältig sein. Zum Beispiel kann es dazu dienen, Krankheiten zu heilen, spirituelle Unterstützung bei wichtigen Entscheidungen zu erhalten, Erfolg in Jagd oder Krieg zu garantieren oder um spirituelle Hilfe für die Gemeinschaft zu erbitten.
Insgesamt ist das schamanische Ritual ein wichtiger Aspekt des Schamanismus, der in vielen Kulturen und Gemeinschaften auf der ganzen Welt praktiziert wird. Es ist ein Weg, um eine Verbindung zur spirituellen Welt herzustellen und um Unterstützung und Führung von den Geistern zu erhalten.
Fly with the shaman
Es ist jenseits des Beschreibbaren. Sei sanft getragen, während tiefste Transformation der größten Schatten unter ekstatischen Rhythmen von Trommeln und Instrumenten der Schamanin geschieht.